Die Erweiterung der Handlungskompetenz und die größtmögliche Selbständigkeit im Alltag stehen im Vordergrund.
Das Konzept wurde von Dr. Karel und seiner Frau Berta Bobath ( 1906 – 1991) entwickelt und beruht auf einem ganzheitlichen Konzept, das durch neue Forschungsergebnisse, Erfahrungen aus der Therapie und dem interdisziplinären Austausch immer weiterentwickelt und differenziert wird.
Es ist ein weltweit verbreitetes Therapiekonzept für Menschen mit motorischen Beeinträchtigungen aufgrund neurologischer Funktionsstörungen (angeborene oder erworbene zentrale Bewegungsstörungen, Entwicklungsverzögerungen, neurogenen oder muskulären Dysfunktionen).
Es findet Anwendung bei Säuglingen, Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen und basiert auf neurophysiologischen und entwicklungsneurologischen Grundlagen.
Im Vordergrund stehen die Ressourcen des Patienten, welche in der Therapie durch unterschiedliche Techniken und Methoden (z.B. Handling, Umfeldgestaltung, Hilfsmittelversorgung und alltagsorientierten Aufgaben) gefördert und optimiert werden.
Die wichtigsten Ziele im Bobath-Konzept sind:
- Alltagsorientierung
- Eigenaktivität
- Individualität
- Zusammenarbeit
- Bedürfnisse des Patienten/Umfeld
- Wertschätzender Dialog
Das Bobath-Konzept findet Anwendung bei z.B. folgenden Diagnosen:
- Infantile Cerebralparese
- Muskuläre Hyper- oder Hypotonie
- Entwicklungsverzögerung
- Frühgeborene
- Asymmetrien (u.a. Kopfschiefhaltung/Skoliose)
- Orthopädische Diagnosen (u.a. Hüftdysplasie, Klumpfuß)
- Erworbene Hirnschädigungen (Hemiparese)
- Querschnittsläsion
- Chronische Erkrankungen (u.a. Multiple Sklerose)