Vojta

Mitte der 50er Jahre entwickelte der Kinderneurologe Prof. Dr. Vaclav Vojta (1917-2000) diese nach ihm benannte Behandlungsmethode.
Durch gezielte Reize an definierten „Auslösezonen“ werden Rezeptoren der Haut, der Muskeln, der Sehnen sowie der Fascien und Gelenke stimuliert und somit ein Zugang zu genetisch angelegten Bewegungsmustern ermöglicht. Diese Reflexmuster (Reflexkriechen, Reflexumdrehen) beinhalten für die Entwicklung und Fortbewegung unabdingbare Komponenten, wie z.B. die dynamische Anpassung des Körpers an den Raum, die Aufrichtung gegen die Schwerkraft und die zielgerichtete Bewegung.

Mit der Reflexlokomotion nach Vojta können sowohl Störungen des zentralen und peripheren Nervensystems, als auch Störungen im Skelett- und Muskelsystem behandelt werden. In der Behandlung kann die Vojtatherapie bereits in der Frühphase der Therapie eingesetzt werden und kann durch die Variation von Ausgangsstellungen und Zonen immer wieder angepasst werden.

Die Übungsprogramme müssen möglichst regelmäßig durchgeführt werden. Daher liegt uns die Motivation und Schulung des Patienten besonders am Herzen und ist wesentlich für den Erfolg der Therapie verantwortlich.

Die Schulung der Reflexbewegungen fördert:

  • eine differenzierte und effiziente Muskelarbeit, z.B. bei Muskelerkrankungen, Muskelhypotonie, Muskelhypertonie
  • eine physiologische Einstellung der Wirbelsäule, z.B. bei Asymmetrien, Vorzugshaltungen, Skoliosen, Cerebralparesen
  • eine zielgerichtete und vertiefte Atmung, z.B. bei Mukoviscidose, Asthma bronchiale

Die Vojta–Therapie findet Anwendung bei z.B. folgenden Diagnosen:

  • zentrale Koordinationsstörungen
  • muskuläre Hyper- oder Hypotonie
  • infantile Cerebralparesen/Plexusparesen
  • Asymmetrien (u.a. Kopfschiefhaltung/Skoliose)
  • Schädelhirntrauma
  • Orthopädische Diagnosen
  • nach Unfällen, Tumoren

Haben Sie Fragen? Wenden Sie sich gerne an Ihren Therapeuten!